Publicatie Reproduktive Auswirkungen von Exposition gegenüber Hochfrequenzen bei Frauen: Eine systematische Rezension der Beobachtungsstudien am Menschen mit Dosis-Wirkung-Metaanalysen

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Publicatie - Gezondheid

Johnson, E. E., Kenny, R. P. W., Adesanya, A. M., Richmond, C., Beyer, F., Calderon, C., Rankin, J., Pearce, M. S., Toledano, M., Craig, D., & Pearson, F.

Diese Arbeit ist Teil des großen Projektes der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die systematische Untersuchung der Ergebnisse von Studien nach einem möglichen Zusammenhang zwischen Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF) und gesundheitsschädlichen Folgen. In dieser Studie führten die Forscher eine systematische Rezension und Metaanalysen zu den Wirkungen von Exposition Hochfrequenzen gegenüber auf die Fortpflanzung bei Frauen durch.

Um die für ihre Rezension relevanten Studien zu ermitteln, haben die Forscher spezifische Suchkriterien festgelegt in Bezug auf:

  • Die Art des Artikels: Dokumente, die in wissenschaftlichen Zeitschriften (wissenschaftliche Artikel) oder in der so genannten grauen Literatur, d. h. Dokumente, die nicht von Verlagen überprüft/verteilt wurden (z. B. Forschungsberichte, Konferenzdokumente, Dissertationen, Richtschnur, usw.) veröffentlicht wurden;
  • Die Art der Studie: Querschnittstudie (Studie, die wie eine Momentaufnahme durchgeführt wird, also nur die in jenem spezifischen Moment verfügbaren Informationen berücksichtigt), Kohortenstudie (Studie einer Population von Probanden mit Gemeinsamkeiten, die im Laufe der Zeit verfolgt werden), Fall-Kontrollstudie (Studie, die eine Gruppe von Menschen mit der untersuchten Krankheit/dem untersuchten Gesundheitsproblem („Fälle“) mit einer Gruppe von Menschen ohne diese Krankheit/dieses Gesundheitsproblem („Kontrollen“) vergleicht);
  • Die Untersuchungspopulation: Allgemeine und berufliche Bevölkerung, einschließlich Erwachsenen während der Prä-Empfängniszeit (Männer/Frauen), schwangere Frauen, sowie Frauen nach der Entbindung und ihre Kinder;
  • Die Vergleichsgrundlage: Vergleich zweier HF-EMF-Expositionsniveaus, im Idealfall Vergleich einer nicht oder schwach ausgesetzten Gruppe mit einer Gruppe, die stark ausgesetzt wurde.
  • Die Art der Exposition: HF-EMF über den gesamten Frequenzbereich und alle Expositionsstufen;
  • Die Art der gemessenen Parameter: Frühgeburt, geringe Größe im Vergleich zur Schwangerschaftsdauer (PAG), Fehlgeburt, Tod bei der Geburt, niedriges Geburtsgewicht, Missbildung bei der Geburt.

Die Auswahl der Studien erfolgte in mehreren Phasen. Zunächst wurden die Studien in verschiedenen Datenbanken identifiziert, und dann lasen verschiedene Forscher unabhängig voneinander die Titel und Zusammenfassungen dieser Studien, um diejenigen, die den definierten Untersuchungskriterien nicht entsprachen, zu entfernen. Die Texte jeder der ausgewählten Studien wurden anschließend vollständig gelesen. Dieser Schritt wurde pro Text von zwei Forschern unabhängig durchgeführt. Bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Forschern, ob eine Studie die Untersuchungs- und Qualitätskriterien erfüllte, musste ein dritter Forscher die problematische Studie prüfen und entscheiden, ob sie in die Rezension einbezogen werden sollte oder nicht, nötigenfalls mit der Hilfe eines vierten Forschers. Dieser Prozess der Auswahl der Artikel ist eine Qualitätssicherung, die es ermöglicht, vollständig und objektiv zu sein und alle bestehenden Studien zu einem spezifischen Thema zu umfassen. Es sei darauf hingewiesen, dass dieser Auswahlprozess nicht auf den Ergebnissen beruht, sondern auf der Qualität der Studie.

Die Forscher sonderten dann die Ergebnisse aus den Studien aus und analysierten sie aufgrund von Metaanalysen. Eine Metaanalyse ermöglicht die Gruppierung und Analyse der Ergebnisse aus verschiedenen Studien, um solidere Schlussfolgerungen zu ziehen. Viele Studien schließen ja nur eine kleine Anzahl von Teilnehmern ein, was die Solidität der Schlussfolgerungen einschränkt. Durch die Bündelung der Ergebnisse kann das Vertrauen in die gewonnenen Daten erhöht werden.

Ein weiterer wichtiger Teil der Arbeit der Forscher war die Bewertung des Konfidenzniveaus, das den Studienergebnissen zugeschrieben wurde. Zunächst bewerteten die Forscher das Risiko der Verzerrung (RoB - „Risk of Bias“) basierend auf verschiedenen Kriterien. Verzerrungen (Bias) sind systematische Fehler, die die Ergebnisse einer Studie beeinflussen, sowohl positiv (z. B. erhöht die Wirkung) als auch negativ (z. B. verringert die Wirkung). Daher ist es wichtig, dies bei der Bewertung einer Studie zu berücksichtigen. Für die Bewertung des RoB haben die Forscher verschiedene Kriterien in Betracht gezogen, zum Beispiel: Risiko von Stichprobenverzerrung (die untersuchte Stichprobe ist nicht repräsentativ für die zu untersuchende Bevölkerung), mangelhafte Kontrolle von Störfaktoren (Parameter, welche die Fortpflanzung und demzufolge die Studienergebnisse beeinträchtigen können (z. B. Alter, Ethnizität, Alkoholkonsum, usw.)), Auswahl der berichteten Ergebnisse (die Tatsache, dass nur über ein Teil der Ergebnisse berichtet wird), usw. Das Risiko der Verzerrung wurde unabhängig von zwei Forschern mit Intervention eines dritten Forschers im Falle von Meinungsverschiedenheiten bewertet. Auf der Grundlage dieser Bewertung (RoB) und anderer Kriterien (z. B. Inkonsistenzen, Ungenauigkeiten) schrieben die Forscher den Ergebnissen der unterschiedlichen Studien ein Konfidenzniveau zu: hoch, mäßig, niedrig und sehr niedrig.

Insgesamt wurden 18 Studien in die Rezension aufgenommen: 8 davon beobachteten die Exposition in der allgemeinen Bevölkerung und 10 die Exposition am Arbeitsplatz. Die Studien wurden zwischen 1982 und 2021 veröffentlicht und in verschiedenen Ländern weltweit durchgeführt (Norwegen, Frankreich, China, usw.). In den Studien an der allgemeinen Bevölkerung wurde hauptsächlich die Exposition durch Mobiltelefone untersucht. Bei der Exposition am Arbeitsplatz ging die größte Exposition von Maschinen aus, die von den in den Studien untersuchten Arbeitnehmern verwendet wurden, und nur eine Studie betraf die Exposition über Mobiltelefone.

Die Ergebnisse der Metaanalysen in der allgemeinen Bevölkerung zeigten einen geringen signifikanten negativen Effekt auf die Körpergröße im Verhältnis zur Schwangerschaftsdauer, wobei die am stärksten exponierten Frauen Kinder von geringerer Größe im Verhältnis zum Gestationsalter hatten. Dieses Ergebnis ist jedoch sehr unsicher, und andere Analysen deuten darauf hin, dass dieser Effekt in der Realität wahrscheinlich nicht signifikant ist. Darüber hinaus stützt sich diese Analyse nur auf zwei Studien. Die anderen untersuchten Parameter (Frühgeburt und niedriges Geburtsgewicht) zeigten keine statistisch signifikanten Wirkungen. Überdies war es nicht möglich, die Analysen für folgende Parameter durchzuführen: Fehlgeburt, Totgeburt, Missbildung bei der Geburt, insbesondere wegen eines übermäßigen Risikos von Bias. In den Studien im beruflichen Umfeld zeigten die Ergebnisse keine statistisch signifikanten Auswirkungen auf die Parameter Fehlgeburt, angeborene Missbildung, Frühgeburt und niedriges Geburtsgewicht. Die Parameter Totgeburt und geringere Größe im Verhältnis zur Schwangerschaftsdauer konnten in einer Metaanalyse nicht analysiert werden, auch wegen des Vorhandenseins von Verzerrungen.

Alle Ergebnisse hatten ein zuerkanntes Konfidenzniveau, das sehr niedrig war. Dies erklärt sich durch ein hohes Risiko von Bias im Zusammenhang mit Problemen bei der Kennzeichnung der Exposition, Problemen bei der Bewertung der untersuchten Parameter, unzureichender Berücksichtigung der Störfaktoren oder einer voreingenommenen Auswahl der in den Studien berichteten Ergebnisse.

Die Forscher glauben, dass es nicht möglich ist, Rückschlüsse auf die Auswirkungen der HF-EMF-Exposition auf die weibliche Fortpflanzung zu ziehen. Sie empfehlen, Studien von besserer Qualität durchzuführen, insbesondere eine strenge Kennzeichnung der Exposition mit geeigneten Messgeräten sowie eine genaue Definition der bewerteten Parameter.

Diese Literaturübersicht und Metaanalysen sind von guter Qualität und spiegeln den Stand der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse über Beobachtungsstudien zu den reproduktiven Wirkungen einer HF-EMF-Exposition auf Frauen wider.