
Gezondheid
5G en gezondheid
Hoe gezond is 5G? Blootstellingslimieten en stralingsnormen beperken de impact op onze gezondheid. Om te begrijpen wat dat precies is, duiken we in de wereld van de elektromagnetische straling.
In dieser Studie untersuchten die Forscher den potenziellen Zusammenhang zwischen Exposition gegenüber Mobiltelefonen und verschiedenen Spermaparametern, wie Konzentration, Anzahl und Beweglichkeit von Samenzellen.
Dazu rekrutierten sie junge Männer (18-22 Jahre alt) während ihres Militärdienstes in der Schweiz. Die Inklusion dieser Teilnehmer fand von 2005 bis zu 2018 statt. Die Teilnehmer füllten einen Fragebogen über ihre Gesundheit und Lebensgewohnheiten aus. Dieser Fragebogen enthielt insbesondere Fragen über die Handynutzung: Frequenz der Nutzung und wo die Teilnehmer das Telefon mit sich trugen (Hosentasche, Jackentasche, usw.). Die Eltern der Teilnehmer haben einen Fragebogen mit Bezug auf die Monate, die der Schwangerschaft mit ihrem teilnehmenden Kind vorausgingen, ausgefüllt. Die Teilnehmer spendeten auch Proben ihres Spermas.
Insgesamt wurden 2886 junge Männer in die Studie aufgenommen. Die Information über die Frequenz der Nutzung und der Stelle des Mobiltelefons war jedoch nicht bei allen Teilnehmern vollständig: Beziehungsweise 2789 und 2759 Teilnehmer haben diese Information ausgefüllt.
Aus den Ergebnissen geht hervor, dass eine Nutzung von Mobiltelefonen von mehr als zwanzigmal pro Tag mit einer leicht niedrigeren Spermakonzentration und einer (signifikant) niedrigeren Anzahl Samenzellen assoziiert wird. Der Zusammenhang war stärker bei den Teilnehmern, die am Anfang der Studie (2005-2007) rekrutiert worden waren. Für die anderen analysierten Spermaparameter wurde kein Zusammenhang beobachtet. Die Tatsache, das Telefon in der Hosentasche mit sich zu tragen, wurde nicht mit einer Verschlechterung der Spermaparameter assoziiert, während im Falle eines Zusammenhangs mit den von GSM-Geräten ausgesendeten elektromagnetischen Feldern erwartet werden könnte, dass es einen Zusammenhang gibt, weil die Antenne sich näher bei dem Hoden befindet.
Die Forscher geben an, dass ihre Ergebnisse einen Zusammenhang zwischen einer frequenten Nutzung des Mobiltelefons und einer Senkung der Spermakonzentration und der Anzahl Samenzellen aufweisen. Sie betonen, dass dieser Zusammenhang im Laufe der Zeit scheint abgenommen zu sein, was ihrer Meinung nach mit der technologischen Entwicklung und der Abnahme der Leistung von Mobiltelefonen verbunden sein könnte. Die Forscher schlagen vor, prospektive Studien auszuführen, wobei zuerst die Teilnehmer in die Studie aufgenommen werden und diese während langer Zeit verfolgt werden und wobei die Exposition besser kontrolliert werden kann, um einen möglichen Kausalzusammenhang zu untersuchen.
Diese Studie hat bestimmte Beschränkungen, die betont werden müssen. Die Expositionsdaten, worauf sich die Forscher stützen, sind selbstberichtet und wenig genau. Die Forscher baten um Information über die Benutzung des Mobiltelefons „im Moment der Beantwortung des Fragebogens“, in der Absicht, wie sie behaupteten, Schwierigkeiten mit Recall Bias durch eine mögliche Vergesslichkeit vorzubeugen. Die „jetzige“ Nutzung des Mobiltelefons würde jedoch nicht die Telefonnutzung, die sich seit Anfang der Nutzung entwickelt hat, wiedergeben. Darüber hinaus ist die erbetene Information für die Bewertung der Exposition zu ungenau. Die tatsächliche Exposition hängt ja von verschiedenen Parametern ab, z. B. der Position des Telefons im Verhältnis zur Antenne oder der Art der Verwendung (Anruf, Internetnutzung, usw.). Daneben ist die Studienpopulation eine junge und gesunde Bevölkerung, denn sie ist für den Militärdienst geeignet. Es handelt sich also nicht um ein repräsentatives Teil der allgemeinen Bevölkerung. Schließlich ist kein Aktionsmechanismus festgelegt, der diesen potenziellen Auswirkungen zugrunde liegt.
Die Ergebnisse dieser Studie ermöglichen es deshalb nicht, über einen möglichen Zusammenhang zwischen Handynutzung und einer Senkung der Spermienqualität Schlussfolgerungen zu ziehen.